Mittwoch, 23. Januar 2013

Who wants to be a superhero?


„Ehrgeiz macht krank und tötet“.
Der erste Googletreffer unter dem Schlagwort „ehrgeizige Menschen“.
Immer besser sein wollen als andere, das ewige Streben nach Perfektion, lässt uns 15 Jahre eher den Staub unter der Erde küssen.
Na, Halleluja.
Auch wenn ich diese Fakten einer Boulevardzeitung entnommen habe, so schenke ich diesen Worten doch glauben.
Und finde mich mit der Tatsache ab, dass mir nur noch gut 40 Jahre bleiben.
Bitter.
Warum diese ungesunden Gedanken mich um diese Uhrzeit heimsuchen?

Nun, es ist Prüfungszeit!
Und die paar Bierchen in der Vereinskneipe tuen ihr übriges.
Wenn die Bibliothek vor eifrigen Gestalten schier überquillt, wenn die Körperpflege sträflich vernachlässigt wird (und die Augenbrauen einem botanischen Garten gleichen), wenn die eigene Artikulation nur noch Laute zulässt aka „mhmmm“ oder „neeee“ - dann ist Prüfungszeit und die Nerven spielen verrückt.

Ich übertreibe? Mag sein. Aber ihr kennt mich und ich neige schließlich niemals (hier bitte ein langgezogenes I einsetzen, ungefähr so: niiiiiiiiemals) zu Übertreibungen.
Von daher, akzeptiert und lauscht meinen weisen Worten.
Panisch werden Bücher ausgeliehen, die zuhause achtlos in die Ecke geworfen werden.
Artgenossen (oder auch Leidensgenossen) sind die einzigen Wesen, die zwecks Kommunikation aufgesucht werden.
Selbstverständlich meiden wir auch Alkohol strikt.
Bis auf heute.

Jeden verdammten Tag wälzen wir Bücher, markieren, unterstreichen, fluchen und weinen.
Zumindest suchen mich des öfteren Verzweiflungsattacken auf, untermalt von melodischen Schluchzen und schneidenden Worten.
Soziale Aktivitäten meiden wir tunlichst, um am nächsten Tag unseren Kommilitonen strigide Lernpläne runterzurasseln. Nein, wir haben keine Zeit in schöne Dinge investiert, nein, nein, wir sind selbstverständlich immer ein Kapitel weiter als du, bla bla bla.
Und am Ende beklagen wir uns stündlich über unser hartes Los, welches wir gezogen haben.

Womit wir wieder zu den Anfängen diesen uninspirierten Textes kommen.
Krankhafter Ehrgeiz macht unglücklich. Ständig wollen wir uns beweisen, was wir können und wie belastbar wir sind. Traurig daran ist nur, dass wir nicht nur für uns arbeiten, sondern auch für andere. Andere sollen von unserem Können überzeugt sein. Niemand möchte in den Augen anderer als „faul“ und „träge“ gelten. Ein gewisser Ehrgeiz ist durchaus eine Eigenschaft, die einen Charakter positiv prägen kann. Ich mag es, zu arbeiten und dafür die Früchte zu ernten (man merkt, ich bin sogar so uninspiriert, dass ich mich an Floskeln wage – verzeiht).
Lernen muss ich allerdings, die Augen nur auf mich zu richten währenddessen.
Die Anderen zu vergessen, die versuchen, mich zu verunsichern.
Solange ich mich im Spiegel ansehen kann, habe ich doch alles richtig gemacht, oder?

Damit werfe ich heute alles über Bord, genieße mein Bier, welches sehnlichst erwartet und schaue den Herzenssport an, welcher seit fast 10 Jahren heißgeliebt.
Denn auch in der Prüfungszeit muss ich manchmal leben ;)

(Ich entschuldige mich aufrichtig für meine eventuelle Weinerlichkeit. Typisches Phänomen. Wird Zeit, dass es vorbei ist :D)

Freitag, 11. Januar 2013

Zu schnell vorbei.


Träume.
Wenn ich groß bin, werde ich Rocklieder singen, für eine Zeitung schreiben, bedeutende Filme drehen, den Einen heiraten, Kinder unterrichten, einen Golden Retriever beherbergen, nie mehr Jeans anziehen – die kratzen!, nur noch Pizza & Süßigkeiten essen, nie mehr Hausaufgaben machen und ganz vielleicht mich endlich in Sailor Moon verwandeln.

Wirklichkeit.
Groß bin ich nie geworden – ich sehe mir die Welt lieber von unten an.
Von mir hingesummte Melodien bringen meine Umwelt zum Lachen.
Irgendwann möchte ich meine Worte auf gedrucktem Papier sehen.
Erstaunlicherweise drehe ich tatsächlich einen bedeutenden Film momentan – für meine Spanischnote.
Die Tugend der Geduld kann ich nicht zu meinen Stärken zählen – eine Eigenschaft, die angehende Pädagogen auszeichnen sollte.
In meiner Wohnung darf ich keine Tiere halten.
Jeans trage ich selten – auch wenn sie nicht kratzen …
Obst – bunt, facettenreich und für gut befunden. Süßigkeiten machen mich oft genug glücklich.
Montags verbringe ich quälende Stunden mit Vorbereitung.
Ich finde mein Mondzepter nicht.

Erwartungen.
Die Zeit scheint uns davon zu rennen. Gestern noch geträumt, heute schon gelebt.
Atmen – wir wollen einfach nur mal durchatmen. Aber dafür bleibt keine Zeit.
Alles ist so eng getaktet, damit wir keinen Moment verpassen.
Es könnten die besten Momente unseres Lebens werden.
Wir haben unsere Pläne nicht nur im Kopf – wir bringen sie zu Papier, sie werden lebendig, wir halten sie uns vor Augen, damit nichts vergessen bleibt.
So viele Möglichkeiten, jede Entscheidung könnte die Richtige sein.
Besser, weiter, höher – hört nicht auf zu laufen, der Weg ist noch weit.
Triviale Blättchen bieten keine Lebensanleitung.
Es ist einfach zu schnell vorbei.

Zeit.
Zwischen Visionen, die mich im Moment mehr denn je heimsuchen; Lernstress, den ich mir selbst auferlege; und einem – wie und je- vollen Terminkalender; atme ich tief durch und genieße die leisen Augenblicke des Glücks.
Und arbeite an der Verwirklichung meiner Träume – denn ich will mehr.
Weil es eben nicht zu schnell vorbei ist.
Ich nehme mir alle Zeit der Welt.


Mittwoch, 9. Januar 2013

Music was my first love.


Musik, du warst immer mein treuester Begleiter.
In allen Momenten meines Lebens habe ich mich auf dich gestützt, mich nach deinen Texten verzehrt.
Mit simplen Englischkenntnissen deine Botschaft analysiert und tagelang über dich und deine Künstler philosophiert.
Kurz habe ich den Glauben an dich verloren.
Platten wurden mir unwichtiger, du verkamst zum billigen Hintergrundgeräusch.
Wen interessiert schon unehrliches Gesäusel, welches bereits tausendmal gehört?

Doch dann kam das.
Und meine Liebe zur Musik zurück.

Liveware - Mid septembers eve
Anklicken, hören, genießen.

"Now I curse myself how credulous I was
To see our brothers die was never taught to us
A thousand mothers crying desperate on the floor
Did they know their sons won't come back home no more?"
(Liveware - Mid septembers eve)

Donnerstag, 3. Januar 2013

Von großen Vorsätzen und kleinen Geldbörsen.

Ich gebe es zu: Ich stehe auf Neujahresvorsätze!
Jahr für Jahr denke ich mir neue Vorsätze aus, bringe sie zu Papier und hänge sie voller Enthusiasmus an meine Pinnwand.
So auch Ende 2012. Mit einem dicken Schuss Motivation ausgestattet, verkündete ich allen jenen, die es hören (oder auch nicht hören wollten, urgs) was ich denn im neuen Jahr gelobe, besser zu machen.
Große Pläne wurden geschmiedet, denn 2013 mache ich alles besser, schöner, etc. (hier beliebiges Adjektiv einsetzen, sucht euch was aus!). 
Das Super-duper-Jahr 2013 steuert bereits auf Tag 4 zu und ich sitze hier am heimischen bzw. Mamas Laptop und philosophiere bei einer Tasse Winterzeit-Tee über oben genanntes Thema.
Was den Rückschluss zulässt, dass ich gerade meinen Vorsatz Numero Uno breche:

Numero Uno: Kontinuierlicher für das Studium lernen.
Dazu will ich mich eigentlich garnicht groß auslassen, außer: Nö.
Es gibt soviel wichtigers, als dass mein Kalender zuließe, sich rechtzeitig auf Prüfungen vorzubereiten. Die Spülmaschine räumt sich schließlich nicht von alleine aus ...und meine Klamotten können auch nicht ewig auf dem Boden rumliegen! Arbeiten muss ich auch noch.
Abgesehen von meinen wichtigen, hausfraulichen Tätigkeiten (hahahahahahahahahahaha mal 100)
ist dieser Druck zwei Wochen vor den Prüfungen doch was herrliches, nicht? Was gibt es schöneres, als mit einer Kanne Kaffee oder Tee am Schreibtisch Stunde für Stunde zu hocken, während man sich die wirklich, wichtigen Dinge des Lebens (Statistik, ahoi.) ins Hirn prügelt?
Nur blöd, dass ich ständig pinkeln muss.
 Und bevor dieser Selbstbeschiss hier weitergeht, führen wir mal Punkt 2 aus:

Numero dos: Mehr Sport feat. gesunde Ernährung
Welch Klassiker in meinem Artikel!
Auch hier möchte ich nicht viele Worte verlieren (ich räuspere mich kurz, damit alle noch wach sind oder wieder wach werden).
Selbstverständlich werde ich bald wieder dreimal in der Woche laufen gehen. Und nebenbei schaue ich noch beim Training vorbei! Beachtet einfach nicht das markierte Wort im vorherigen Satz. Völlig unerheblich. Wenn die Sonne mal wieder scheint und das Grau draussen vertreibt, wenn ich mir endlich neue Sportschuhe gönne, wenn Schwarzenegger keine Filme mehr dreht, ja dann scharr ich meine Hufen und renne los! Wuhu!
Gesunde Ernährung ist bis auf die einemillionendreizehnfachtausenden Ausnahmen in der Tat nicht sooo das Problem. Zumindest ab dem Zeitpunkt nicht mehr, in denen der Kopfsalat keine 1,99 Euro Ocken mehr kostet! Solange esse ich einfach Toast.

Und last but not least, Numero trés: Ich mäste mein Sparschwein
Mein Sparschwein möchte gefüttert werden. Kontaktdaten gebe ich bei Nachfrage gerne raus (grins?). Leider steht dieser Vorsatz im ständigen Zielkonflikt mit meinem Lebensmotto: "Man gönnt sich ja sonst nichts" und für mein Wohlbefinden ist es wirklich exorbitant wichtig, mich mit schöner Kleidung, duftenden Cremchen und einer Menge Ben&Jerrys Eis (ich denke, über den Preis müssen wir kein Wort verlieren) zu umhüllen, von daher muss ich an den richtigen Kanten schleifen.
Von daher: Mensaessen ist sowieso komplett überbewertet, hehe. Lang lebe die Stulle!

Ihr seht, ich arbeite wirklich hart an der Umsetzung meiner Vorsätze.
Und deswegen welze ich mich jetzt in meine ausgebeulte Jogginghose (sportlich), kaufe mir eine Jumboportion Eis (Wie gesagt: nicht am falschen Ende sparen! Und Energie in Form von Kalorien sind immens wichtig für den Körper) und schnappe mir meine neuesten Zeitschriften (ich bilde mich weiter).
Es wird, liebe Leutchen, es wird!


Dienstag, 1. Januar 2013

Lass die Korken knallen, Baby!

Während mein Genießeressen im Ofen vor sich hin brutzelt, ich frisch eingecremt bin und mir einen heißen Tee aufgebrüht habe, komme auch ich etwas verspätet dazu, das letzte Jahr Revue passieren zu lassen (allerdings ist es für Selbstreflexion bekanntlich nie zuspät). Ich habe ehrlich gesagt keine große Intention viel über 2012 zu erzählen.
Viel lieber möchte ich mich auf die Zukunft konzentrieren und die liegt -ganz klar- im Jahr 2013.
Trotz allem hier ein kleiner Jahresüberblick:

Im Januar habe ich einen langen Abschnitt meines Lebens beendet, der mir viele neue Freunde und verrückte Momente beschert und mich charakterlich deutlich geprägt hat. Außerdem hat der Jänner mir gezeigt, dass sich Entbehrungen doch lohnen und manchmal das Glück auf einem DinA4 Blatt wohnt.

Der Februar plätscherte so vor sich hin, mit wenig beruflicher, aber viel privater Arbeit. Abschiede wurden gefeiert und zelebriert, es schlich sich jedoch nur wenig Wehmut ein. Denn bekanntlich ist Vorfreude die schönste Freude und so packte ich meine Koffer mit zwei lachenden Augen.

Große Aufregung und das Gefühl, wieder ein Schulkind zu sein, überfiel mich im März. Der erste Schreck in der ersten Vorlesung und die Angst, diese Hürde nie-,niemals zu überwinden.

Geprägt von neuen Freundschaften, viel Zecherei und weniger Lernerei war der April.
Des Weiteren bewies dieser Monat mir von neuem, dass Bilder, die im ersten Augenblick in deinem Kopf entstehen, oft Trugschlüsse innehaben. Jedem Bild sollte die Chance gegeben werden, neu gezeichnet zu werden.

Es gibt Fehler, die man monatelang bereut. Deren Konsequenz vielleicht nicht für andere, aber für dich in jeder Handlung sichtbar ist. Diese Erkenntnis kehrte im Mai für mich ein, denn nicht nur das Wetter brachte stürmische Zeiten.

Ehrlich gesagt kann ich kaum bedeutende Worte über den Juni verlieren. Hauptsächlich war ich in der Bibliothek zu finden, als Arbeitende sowie als Lernende. Oh halt! Die Angst aus dem März wich langsam der Zuversicht.

Spontanschüsse können große Momente mit sich bringen flüsterte der Juli.
Es gibt Tage, da hat man mehr Mut als sonst und sichert sich damit die besten Tage des Jahres …

… die im August für einige Wochen das Jahr versüßten und mich in einen Glücksrausch versetzten.
Die Welt wollte von mir erobert werden und auch wenn es „nur“ Hamburg war, hüte ich die Erfahrung dieser drei Tage wie einen kostbaren Schatz. Und ja, es darf ruhig kitschig klingen!

Im September wurde ich um ein Jahr und Lebensweisheit (haha) weiser und um liebevolle Geschenke reicher. Immer wieder schön zu merken, dass es Menschen gibt, denen du so sehr am Herzen liegst wie sie dir.

Der Oktober läutete den zweiten Part des Neuanfangs ein. Die Lernerei und das dazugehörige Stöhnen und Kopfaufstützen raubten mir dort schon einen Teil meiner, manchmal sehr dünnen, Nerven. Aber aufhalten lasse ich mich nicht und so wurde das Leben trotzdem gefeiert .. manchmal auch mit Schmerzen am Tag danach.

So grau die Wolken am Himmel hängen, so grau war der November. Du kannst dein Leben versuchen zu steuern und zu planen, aber letzten Endes kontrolliert dein Leben dich. Entweder du nimmst es an und machst das Beste draus – oder du gehst unter.


Verzeihen ist nicht einfach und erfordert Einsicht und Verzicht. Einsicht über die eigenen Fehler, Verzicht auf das Recht, welches auch auf deiner Seite stehen könnte. Den Dezember verbrachte ich auf zahlreichen Weihnachtsmärkten, an allerlei Glühweinständen – und damit, das Atmen nicht zu vergessen. Wie ein Karussell preschte das Leben vorwärts, wurde immer schneller und es gab Momente, da kam ich nicht mehr mit. Aber es gibt mehr Momente, da treibe ich es an.
P.S. Sylvester war toll: Lieblingsmenschen, Leckereien und großartigen Prickelsekt.


Alles in allem war 2012 ein buntes, verrücktes, nachdenkliches, interessantes, bewegtes und lehrreiches Jahr. Ich als ewiger Optimist glaube daran, dass 2013 besser als jedes vorangegangene Jahr sein wird – denn an irgendwas muss man ja glauben ;)