Während mein Genießeressen im Ofen
vor sich hin brutzelt, ich frisch eingecremt bin und mir einen heißen
Tee aufgebrüht habe, komme auch ich etwas verspätet dazu, das
letzte Jahr Revue passieren zu lassen (allerdings ist es für
Selbstreflexion bekanntlich nie zuspät). Ich habe ehrlich gesagt
keine große Intention viel über 2012 zu erzählen.
Viel lieber möchte ich mich auf die
Zukunft konzentrieren und die liegt -ganz klar- im Jahr 2013.
Trotz allem hier ein kleiner
Jahresüberblick:
Im Januar habe ich einen langen
Abschnitt meines Lebens beendet, der mir viele neue Freunde und
verrückte Momente beschert und mich charakterlich deutlich geprägt
hat. Außerdem hat der Jänner mir gezeigt, dass sich Entbehrungen
doch lohnen und manchmal das Glück auf einem DinA4 Blatt wohnt.
Der Februar plätscherte so vor
sich hin, mit wenig beruflicher, aber viel privater Arbeit. Abschiede
wurden gefeiert und zelebriert, es schlich sich jedoch nur wenig
Wehmut ein. Denn bekanntlich ist Vorfreude die schönste Freude
und so packte ich meine Koffer mit zwei lachenden Augen.
Große Aufregung und das Gefühl,
wieder ein Schulkind zu sein, überfiel mich im März. Der
erste Schreck in der ersten Vorlesung und die Angst, diese Hürde
nie-,niemals zu überwinden.
Geprägt von neuen Freundschaften, viel
Zecherei und weniger Lernerei war der April.
Des Weiteren bewies dieser Monat mir
von neuem, dass Bilder, die im ersten Augenblick in deinem Kopf
entstehen, oft Trugschlüsse innehaben. Jedem Bild sollte die
Chance gegeben werden, neu gezeichnet zu werden.
Es gibt Fehler, die man monatelang
bereut. Deren Konsequenz vielleicht nicht für andere, aber für
dich in jeder Handlung sichtbar ist. Diese Erkenntnis kehrte im Mai
für mich ein, denn nicht nur das Wetter brachte stürmische
Zeiten.
Ehrlich gesagt kann ich kaum bedeutende
Worte über den Juni verlieren. Hauptsächlich war ich in der
Bibliothek zu finden, als Arbeitende sowie als Lernende. Oh halt! Die
Angst aus dem März wich langsam der Zuversicht.
Spontanschüsse können große
Momente mit sich bringen flüsterte der Juli.
Es gibt Tage, da hat man mehr Mut als
sonst und sichert sich damit die besten Tage des Jahres …
… die im August für einige
Wochen das Jahr versüßten und mich in einen Glücksrausch
versetzten.
Die Welt wollte von mir erobert
werden und auch wenn es „nur“ Hamburg war, hüte ich die
Erfahrung dieser drei Tage wie einen kostbaren Schatz. Und ja, es
darf ruhig kitschig klingen!
Im September wurde ich um ein
Jahr und Lebensweisheit (haha) weiser und um liebevolle Geschenke
reicher. Immer wieder schön zu merken, dass es Menschen gibt,
denen du so sehr am Herzen liegst wie sie dir.
Der Oktober läutete den zweiten
Part des Neuanfangs ein. Die Lernerei und das dazugehörige Stöhnen
und Kopfaufstützen raubten mir dort schon einen Teil meiner,
manchmal sehr dünnen, Nerven. Aber aufhalten lasse ich mich nicht
und so wurde das Leben trotzdem gefeiert .. manchmal auch mit
Schmerzen am Tag danach.
So grau die Wolken am Himmel hängen,
so grau war der November. Du kannst dein Leben versuchen zu
steuern und zu planen, aber letzten Endes kontrolliert dein Leben
dich. Entweder du nimmst es an und machst das Beste draus – oder
du gehst unter.
Verzeihen ist nicht einfach und
erfordert Einsicht und Verzicht. Einsicht über die eigenen Fehler,
Verzicht auf das Recht, welches auch auf deiner Seite stehen könnte.
Den Dezember verbrachte ich auf zahlreichen Weihnachtsmärkten,
an allerlei Glühweinständen – und damit, das Atmen nicht zu
vergessen. Wie ein Karussell preschte das Leben vorwärts, wurde
immer schneller und es gab Momente, da kam ich nicht mehr mit. Aber
es gibt mehr Momente, da treibe ich es an.
P.S.
Sylvester war toll: Lieblingsmenschen, Leckereien und großartigen
Prickelsekt.
Alles in allem war 2012 ein buntes,
verrücktes, nachdenkliches, interessantes, bewegtes und lehrreiches
Jahr. Ich als ewiger Optimist glaube daran, dass 2013 besser als
jedes vorangegangene Jahr sein wird – denn an irgendwas muss man ja
glauben ;)